Damit der Pavillon im Garten fest steht und nicht gleich von der kleinsten Windbrise davon getragen wird, muß er am Erdboden befestigt werden. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, die sich auch nach dem Einsatzzweck des Pavillons richten.
Pavillon befestigen mit Häringen (oder Heringe ?)
Da geht es auch schon los: Gleich bei der Begriffsbestimmung scheiden sich die Geister. Heißt es nun „Häring“ oder „Hering“? Diskussionen gibt es einige im Internet, aber mal ehrlich: Von der Sache her ist es doch egal, wie man diese Dinger nennt (manch einer sagt auch „Zeltpflog„), wichtig ist, daß man die richtig passenden Dinger hat und mit ihnen auch den Pavillon ausreichend befestigen kann. Ich persönlich sage „Häring“, denn ein Hering ist für mich der Fisch, und der eignet sich nun wirklich nicht dazu, um einen Pavillon zu befestigen.
Jetzt zum Praktischen: Die Befestigung mittels Häring ist eher dazu geeignet, wenn man den Pavillon nur eine kurze Zeit nutzen möchte. Denn so ganz stabil ist diese Art der Befestigung nicht: Die Seile müssen hin und wieder nachgespannt werden, der Boden darf nicht zu locker sein, und wenn nach einer längeren Regenzeit alles aufgeweicht ist, werden meistens auch die Häringe wieder lose. Dann reicht ein kurzer Windstoß, und der ganze Pavillon fliegt weg.
Hinderlich sind die Spannseile auch beim Pavillon im Garten. Ich hatte es einige Wochen probiert, aber Sie können sich gar nicht vorstellen, wie oft die spielenden Kinder über die Schnüre gestolpert sind und alles lose gerissen haben. Ein weiterer Nachteil sind die Häringe, die mit den Pavillons mitgeliefert werden: Sie sind meistens viel zu kurz, zu dünn und zu weich. Die halten kaum eine Nacht durch, und wenn schon Häringe, dann sollten es die stabilsten sein, die Sie bekommen können.
Nein, als Dauerlösung würde ich die Befestigung mit Häringen nicht empfehlen.
Pavillon anschrauben
Relativ haltbar ist es, wenn Sie den Pavillon auf der Terrasse am Boden anschrauben. Ob die Terrasse nun aus einer kompletten Betonschicht besteht, oder mit schweren Terrassenplatten belegt ist: Hier hat noch nie der Wind die Kraft gehabt, meinen Pavillon aus dem Boden zu reißen. Meine Terrassenplatten von 40×40 cm wiegen bestimmt 20 kg das Stück und sind im Verbund verlegt, außerdem auf einer dünnen Betonschicht befestigt. Das hält!
Zusätzlich befestige ich den Pavillon noch an der Hauswand, jedenfalls die beiden Seitenpfosten. Mittels ganz normaler Rohrschellen, die Pfosten würden wohl die letzten sein, die bei Sturm das Weite suchen. So steht mein Pavillon (natürlich nicht immer das gleiche Modell) schon 30 Jahre befestigt auf der Terrasse, und ich hatte noch nie ein Problem mit der Standfestigkeit. Die Nachteile sind aber: Wenn ein neuer Pavillon aufgestellt werden soll, passen meistens die alten Löcher nicht mehr. Das sieht dann nach einigen Jahren und verschiedenen Pavillons nicht mehr schön aus.
Ich habe allerdings auch schon andere Experimente bei meinen Nachbarn gesehen: Einer hat einfach Blumenkübel (aus Plaste) auf die Füße gestellt, ein anderer die Füße in solche Kübel reingestellt. Keiner dieser Pavillons hat lange gestanden.
Pavillon befestigen – ohne bohren
Nun mag einer seine Terrassenplatten nicht anbohren, oder er scheut sich, weil bei einem neuem Pavillon ja auch wieder neue Löcher gebohrt werden müssen, oder weil der Terrassenboden aus anderen Gründen nicht beschädigt werden soll. Oder aber, weil der Pavillon nicht auf einer Betonterrasse steht, sondern auf Holz oder Rasen. Häringe sind ja unpraktisch, Blumenkübel halten nicht, was nun?
Eine Alternative wären Standfüße, wie sie extra für den Pavillon angeboten werden. Diese sind schnell aufzubauen und erfordern kaum weitere Vorbereitungen (außer einem ebenen Boden natürlich), passen bei der richtigen Auswahl für nahezu jeden Pavillon mit runden Pfosten (bis ca. 38mm) und halten das ganze Gestell wirklich bombenfest am Ort. Da ist es wahrscheinlicher, daß bei starkem Wind das Dachgestell nachgibt, als daß diese gefüllten Standfüße sich bewegen.
Der Aufbau ist denkbar einfach und geht sehr schnell: Die leeren Behälter wiegen sehr wenig und können prima unter den Pfosten gebracht werden, selbst bei schon fertig montiertem Pavillon. Dazu sollte man sich aber einen oder zwei Helfer holen, damit sich der zusammengebaute Pavillon beim einseitigem Hochheben nicht verzieht. Besser man hebt dann auf zwei Seiten gleichzeitig an.
Die Standfüße aus Kunststoff werden danach mit Wasser gefüllt, genau so wie ein Standfuß für den Sonnenschirm, und kommen dann je nach Größe schon auf ein Gewicht von etwa 15 kg. Besser ist es aber, wenn Sie feinen Sand einfüllen, zum Beispiel Spielsand, oder selbst gesiebten feinen Kies. Dazwischen immer wieder etwas Wasser zusätzlich, dieses Wasser – Sand – Gemisch erhöht noch einmal ordentlich das Gewicht, und damit steht der ganze Pavillon genau so fest, als ob er angeschraubt wurde.
Einen Nachteil haben diese Standfüße zum Befestigen des Pavillons aber: Schön sehen sie nicht aus! Aber wird Gärtner sind ja kreativ und einfallsreich: Ein wenig Farbe bringt schon einige Akzente, und wer es sich zutraut, der kann die Standfüße auch bekleben, mit Fliesenstücken etwa. Das wertet die ganze Sitzecke noch einmal zusätzlich auf.
Und wenn Sie einen Pavillon gekauft haben, der schön aussieht, wasserdicht und stabil ist, dann werden Sie damit jahrelang Ihre Freude haben.
Tipp: